Schloss Rheinsberg
Die Geschichte vom Schloss Rheinsberg ist eng mit der Kronprinzenzeit Friedrich des Großen und mit dem Leben seines Bruders Prinz Heinrich verbunden. Friedrich Wilhelm I., der „Soldatenkönig“ schenkte ihm 1734 die Herrschaft Rheinsberg im Alter von 22 Jahren als kronprinzliche Residenz. Diese bezog er mit seiner Frau Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. Der vorhandene Renaissancebau auf der Schlossinsel, malerisch am Grienericksee gelegen, wurde nach den Bedürfnissen seiner neuen Bewohner umgebaut.
Kunst und Literatur bereicherten seine Jahre auf Schloss Rheinsberg
Nach vielen Jahren des Konfliktes mit seinem Vater, verbrachte Friedrich der Große auf Schloss Rheinsberg die wohl glücklichste Zeit seines Lebens. Dies lag jedoch weniger an seiner noch jungen Ehe als vielmehr an seiner großen Liebe zur Musik, Literatur und Kunst. Auf Schloss Rheinsberg konnte Friedrich im Kreis Gleichgesinnter seiner künstlerischen Neigung nachgehen. Unbelastet von jeglicher Regierungsverantwortung und fernab von seinem strengen Vater, schuf er sich einen „Musenhof“. In seine Probierstube entwickelte er innovative Gestaltungsideen, die er später auf Schloss Sanssouci meisterhaft vollendete.
Musenhof wird zum literarischen Denkmal
Einige Jahre nach seiner Thronbesteigung schenkte er die Residenz seinem jüngeren Bruder, dem Prinzen Heinrich von Preußen. Dieser ließ das Schloss umbauen, den friderizianischen Park erweitern und zu einem der frühesten Landschaftsgärten Deutschlands umgestalten. Nachhaltig prägte er Schloss und Garten im Stil des frühen Klassizismus.
Theodor Fontane setzte schließlich der Stadt mit seinen “Wanderungen durch die Mark Brandenburg” ein literarisches Denkmal. Und Kurt Tucholsky ließ mit „Rheinsberg – ein Bilderbuch für Verliebte“, den Ort in die Literaturgeschichte eingehen. 1991 wurde Schloss Rheinsberg in die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg aufgenommen und nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten als Schlossmuseum wiedereröffnet.
Schloss Rheinsberg – Ensemble aus Natur, Architektur und Kunst
Das Schloss Rheinsberg besticht durch seine idyllische Lage am Grienericksee. Dem Charme der wiederhergestellten originalen Raumdekorationen aus der friderizianischen Zeit (um 1740) und die frühklassizistischen Raumfassungen aus der Zeit Prinz Heinrichs kann sich kaum ein Besucher entziehen. Gemeinsam mit den ausgestellten Gemälden und Kunstwerken lädt Schloss Rheinsberg auf eine beeindruckende Reise in die Zeit des 18. Jahrhunderts ein. Neben der musealen Nutzung finden ganzjährig zahlreiche Sonderführungen, Vorträge und Konzerte statt.